Mehr Know-How gefällig?

Planung ist das A und O. Hier finden Sie nützliches Hintergrundwissen, das Ihnen bei der Vorbereitung und der Durchführung Ihrer Veranstaltung hilft.

Fragen, Antworten und Praxistipps rund um die Veranstaltungstechnik

Die Signalkette umfasst den gesamten Weg, den ein Tonsignal (z.B. Stimme einer Sängerin oder eine Video-/Audiodatei auf einem Computer) von seiner Quelle bis zu den Ohren des Publikums zurücklegt. Im Wesentlichen also Mikrofon oder Soundkarte, Mischpult, Verstärker und Lautsprecher. Diese Kette ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Gerade im High-End Bereich kommt es also darauf an, dass jeder Teil der Signalkette die erforderlichen Eigenschaften hat. Auch die beste Anlage wird Mängel an der Quelle nicht kompensieren können; typischerweise werden alle vorhandenen Schwächen durch eine hochwertige PA-Anlage gnadenlos aufgedeckt.

Um das Potenzial unserer Soundsysteme also voll ausnutzen zu können, ist eine entsprechende Qualität des Quellmaterials unabdinglich. Bei Livemusik sollten entsprechende Mikrofone und Instrumente zum Einsatz kommen; DJs sollten Audiodateien unkomprimiert oder mit ausreichender Bitrate (min. 256 kbit/s bei MP3) bereitstellen. Typische DJ-Controller oder -Player stellen für gewöhnlich entsprechende Hardware und Schnittstellen bereit.

Es gibt unterschiedliche Wege, ein PA-System zu beschädigen. Zum einen müssen Verstärker und Lautsprecher aufeinander abgestimmt und die Frequenzbänder bei Mehrwege-Systemen entsprechend aufgeteilt sein. Da wir unsere Soundsysteme ausschließlich mit der zugehörigen Systemelektronik betreiben, ist dieser Fehler bei uns ausgeschlossen.

Der zweite und deutlich häufigere Weg zur Beschädigung einer Anlage besteht in thermischer Überlastung. Einerseits, weil die Anlage dauerhaft an oder über ihrer Belastungsgrenze betrieben wird – typischerweise die Konsequenz falscher Dimensionierung. Andererseits, und das ist die häufigste Ursache für Schäden, kann eine Anlage durch verzerrte Signale zerstört werden. Die überwältigende Mehrheit von Mischpulten und DJ-Controllern bietet die Möglichkeit, Signale zusätzlich zu verstärken. Hier besteht jedoch die Gefahr, den Signalpegel soweit zur erhöhen, dass bestimmte Anteile aufgrund elektrischer Beschränkungen innerhalb der Geräte einfach abgeschnitten werden (sog. Clipping). Dieses verfälschte Signal wird anschließend von der PA verstärkt, wobei die Signalbegrenzung zu Verzerrungen und Überhitzung der Lautsprecher führt, ohne dass die Lautstärke merklich steigt.

Dies passiert üblicherweise dann, wenn durch DJs der Ausgangspegel am Mischpult erhöht wird, der Signaleingang am Verstärker der PA aber noch reduziert ist. Derartige Fälle lassen sich auch durch technische Maßnahmen nie ganz verhindern. Wichtig ist hier, dass alle Beteiligten das zugrunde liegende Prinzip verstehen die Gesamtverstärkung der PA von vornherein so eingestellt wird, dass die maximale Lautstärke dann erreicht wird, wenn durch die Signalquelle gerade noch kein Clipping erzeugt wird. Hierbei muss die Band oder der DJ im Hinterkopf behalten, dass er durch eine Pegelerhöhung durchaus im Stande ist, die Anlage zu beschädigen.

Die Raumakustik ist eines der komplexesten Gebiete der Veranstaltungstechnik. Auf die Zuhörer wirkt nicht nur der Direktschall aus den Lautsprechern ein, sondern auch alle Reflexionen an Wänden, Boden und Decke des Raumes. Zusätzlich können sich stehende Wellen ausbilden, die je nach Position im Raum besonders bei tiefen Frequenzen zu einer Verstärkung oder einer Auslöschung führen können. Letzteres wird als „Raummoden“ bezeichnet. Die Reflexionen werden im Wesentlichen von der Beschaffenheit der Begrenzungsflächen des zu beschallenden Raumes beeinflusst. Schallharte Materialien wie Beton und Glas reflektieren stark; Holz, Schaumstoff oder Vorhänge deutlich weniger. Raummoden hingegen hängen in erster Linie von den Abmessungen des Raumes und der Position der Subwoofer und der Frequenz ab. Eine Aufstellung von Basslautsprechern in Ecken oder Nahe an Wänden führt meist zu einer Überhöhung des Signals, was je nach Anwendung erwünscht oder unvorteilhaft sein kann.

Sofern eine Beeinflussung des Raumes möglich ist, sollten große, offenliegende Flächen vermieden werden. Klassischer Molton-Stoff ist eine wirkungsvolle und einfache Möglichkeit, Reflexionen an Wänden zu reduzieren.

Den größten Effekt haben das Abstrahlverhalten der Lautsprecher sowie deren Positionierung. Lautsprecher sollten nach Möglichkeit so ausgewählt sein, dass möglichst wenig Schallenergie auf Decke und Wände trifft. Hierzu haben wir Systeme mit unterschiedlichen Abstrahlcharakteristiken im Programm; zusätzlich hilft eine genaue Ausrichtung der Lautsprecher.

Raummoden im Bassbereich können durch sog. Bass-Traps (langwellige Absorber) in den Ecken des Raumes reduziert werden; üblicherweise ist jedoch eine entsprechende Positionierung der Subwoofer die zweckmäßigere Lösung. Das einfachste Vorgehen ist „Trial & Error“, das jedoch in anspruchsvollen Räumen schnell sehr aufwändig werden kann. Mit etwas Gehör oder entsprechender Messtechnik lassen sich kritische Frequenzen relativ einfach ermitteln; eine Aufstellung von Basslautsprechern mit einem Wandabstand von ¼ der zugehörigen Wellenlänge bringt hier meist schon eine große Verbesserung.

Automatische Messsysteme stellen die nächste Stufe dar; allerdings können selbst derart fortschrittliche Methoden nur innerhalb ihrer physikalischen Grenzen agieren – wir empfehlen dies daher erst als letzten Schritt nach einer Anpassung von Raum und Lautsprecherposition.

Oft lassen sich bereits im Vorfeld einer Veranstaltung Strategien für eine bestmögliche Lösung entwickeln – sprechen Sie uns gerne an.